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02.10.2015

Informationskampagne Herzenssache Schlaganfall

Schlaganfall-Infobus in Bochum

Der Halt des roten London-Busses auf seiner Deutschlandtour bei uns in Bochum hat bereits Tradition erlangt. Am Mittwoch, 28. Oktober 2015, in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr ist es wieder soweit. Experten der drei Bochumer Universitätskliniken informieren auf dem Platz am Kuhhirten (Bongardstraße) u.a. über die Anzeichen und das richtige Handeln bei einem akuten Schlaganfall. Angesprochen sind alle Bürger, da die unver-zügliche sachgerechte Versorgung der Betroffenen über das Ausmaß bleibender Behinderungen entscheidet. Es ist ein Wettlauf gegen die Uhr – denn Zeit ist Hirn. Je schneller Helfer reagieren und der Patient dadurch einem spezialisierten Zentrum zugeleitet werden kann, desto geringer ist der resultierende Schaden des Gehirns. Daher nicht zögern und sofort beim Auftreten von Symptomen eines Schlaganfalls den Rettungsdienst unter der Nummer 112 alarmieren!

Einladung zum Pressegespräch

Zum Auftakt der Veranstaltung am 28.10.2015 findet um 10.00 Uhr ein Pressegespräch vor Ort auf dem Platz am Kuhhirten (Bongardstraße) statt. Hierbei stehen die Spezialisten der drei neurologischen Universitätskliniken am Bergmannsheil, am Knappschaftskrankenhaus und am St. Josef-Hospital für Fragen und Fotoaufnahmen zur Verfügung.

Schlaganfall ist immer ein Notfall

Ein Schlaganfall kann jeden treffen, ohne Vorwarnung und jederzeit. Viele Menschen unterschätzen immer noch die Gefahr: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Mit der gezielten Aufklärungstour sollen möglichst viele Menschen über die Risikofaktoren für einen Schlaganfall, wie z. B. den erhöhten Blut-druck oder die Volkserkrankung Vorhofflimmern sowie die oft dramatischen Folgen informiert werden. Ziel ist es, die Bürger zu aktivieren im Notfall sofort zu handeln und den Notruf 112 zu wählen. Jedes Jahr erleiden etwa 250.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Etwa 20 bis 25 Pro-zent der Patienten versterben und ein Drittel der überlebenden Patienten bleibt permanent auf fremde Hilfe angewiesen. Die Vorbeugung des Schlaganfalls spielt daher die entscheidende Rolle. Ähnlich wie beim akuten Herzinfarkt sind die Risikofaktoren für den Schlaganfall bestens bekannt: Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Rauchen, Über-gewicht, mangelnde Bewegung, übermäßiger Alkoholgenuss und falsche Ernährung. Ein häufiger Risikofaktor ist auch die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern: Betroffene haben ein fünffach erhöhtes Schlaganfallrisiko, oftmals ohne davon zu wissen.

Aufklärung im roten Schlaganfall-Infobus

Die Informationstour zum Thema Schlaganfall formiert sich um den von der Firma Boehringer Ingelheim als Praxisraum zur Verfügung gestellten roten Schlaganfall-Infobus. In Bochum macht er Station auf dem Platz am Kuhhirten (Bongardstraße). Neu ist in diesem Jahr die Beteiligung der interventionell tätigen Neuroradiologen, die in ausgewählten Fällen in der Lage sind, mit kleinsten Kathetern Blutgerinnsel direkt aus dem Gehirn zu entfernen. Im Anschluss bieten die Klinikärzte zusammen mit Mitarbeitern des Rettungsdienstes Auskunft und Aufklärungsgespräche rund um das Thema Schlaganfall an. Neben Informationsständen stehen den Interes-sierten die Experten auch für Einzelgespräche zur Verfügung. Einer der wichtigsten Risikofaktoren, der Blutdruck, wird kostenlos gemessen. Zudem können Fahrzeuge des Rettungsdienstes der Stadt Bochum besichtigt werden.

Die Schlaganfall-Prävention hat Vorrang

Ist ein Schlaganfall erst einmal eingetreten, so bedingen die Folgen oft le-benslang andauernde Einschränkungen der Betroffenen. Deshalb gilt der Prävention ein besonderes Augenmerk. Bei Menschen mit Bluthochdruck lässt sich das Schlaganfallrisiko beispielsweise durch eine medikamentöse Behandlung der erhöhten Werte um bis zu 40 Prozent senken. Regelmäßige Bewegung vermindert das Schlaganfallrisiko um 30 Prozent. Bei der Ernährung spielt der Salzkonsum eine wichtige Rolle. Zusätzliches Salzen des Essens erhöht den Blutdruck und führt so zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle. Eine salzarme Kost, die darüber hinaus noch möglichst fett-arm sein sollte, kann das Schlaganfallrisiko um 20 Prozent senken.

Schlaganfall-Behandlung heute und morgen

Den Kern der akuten Versorgung von Schlaganfallpatienten bilden nach wie vor die sogenannten „Stroke-Units“. In diesen fast ausschließlich von Neurologischen Kliniken betriebenen Spezialstationen erfolgt umgehend die diagnostische Zuordnung (Durchblutungsstörung oder Hirnblutung) und eine Überwachung der wichtigsten Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Blutdruck, Körpertemperatur, Blutzuckerspiegel und Flüssigkeitshaushalt. Deutschlandweit existieren mittlerweile mehr als 240 solcher Spezial-Einrichtungen, drei alleine auf dem Bochumer Stadtgebiet. Bei einem Teil der Schlaganfallpatienten besteht die Möglichkeit, das ursächliche Blutge-rinnsel aus dem Gehirn zu entfernen. Neben dem Standardverfahren, der intravenös verabreichten medikamentösen Thrombolyse innerhalb der ers-ten 4,5 Stunden nach Symptombeginn, beginnt sich in jüngster Vergangen-heit eine weitere Therapieoption zu etablieren: die Mechanische Thrombektomie. Interventionell tätige Neuroradiologen versuchen dabei mit einem speziellen Katheter das Blutgerinnsel mechanisch aus dem Gehirn zu entfernen. Voraussetzung ist jedoch zunächst der Nachweis eines frischen Gefäßverschlusses in einer der großen hirnversorgenden Arterien. Insgesamt kommt diese Methode zwar nur bei etwa 4 bis 5% aller Schlaganfallpatienten in Frage, ist dann aber für diese Klientel oftmals die einzige sinnvolle Behandlungsform. Dies haben neue Studien aus diesem Jahr eindrucksvoll belegt. Mit zwei Interventionszentren für das genannte Verfahren nimmt Bochum im Ruhrgebiet eine Vorreiterstellung ein und ist damit ein wesentlicher Pfeiler der regionalen Versorgungsstruktur „Neuro-vaskulären Netzwerk Ruhr“.

Bei Verdacht auf einen akuten Schlaganfall ist es von vordringlicher Bedeutung für die Patienten, über den Notruf 112 so rasch wie möglich den Rettungsdienst zu verständigen. So kann ohne Verzögerung die Zuweisung zu einer der Spezialstationen zur Behandlung von Schlaganfällen erfolgen. Informationen zur Versorgungssituation im Ruhrgebiet finden Sie auf der Homepage www.ruhrgebiet-gegen-den-schlaganfall.de, Informationen rund um die Aufklärungstour unter www.vorhofflimmern.de und Informationen zum Verbund der Uni-Klinika unter www.uk-rub.de.

Ansprechpartner und Pressekontakte:

St. Josef-Hospital Bochum - Universitätsklinikum
Prof. Dr. Ralf Gold, Direktor der Klinik für Neurologie
Prof. Dr. Odo Köster, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin
PD Dr. Christos Krogias, Leiter der Stroke Unit
Telefon: 0234 509-2410
Dr. Jürgen Frech, Bereichsleitung Unternehmenskommunikation
Telefon: 0234 509-6104

Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
Prof. Dr. Uwe Schlegel, Direktor der Neurologischen Klinik
Prof. Dr. Werner Weber, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin
Prof. Dr. Jens Eyding, Leiter der Stroke Unit
Bianca Braunschweig, Pressesprecherin
Telefon: 0234 299-84033

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
Prof. Dr. Martin Tegenthoff, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik
Dr. Martin Kitzrow, Leiter der Stroke Unit
Telefon: 0234 302-3231
Robin Jopp, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Telefon: 0234 302-6125

PD Dr. Christoph Hanefeld, Direktor der Medizinischen Klinik am St. Elisabeth-Hospital und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Stadt Bochum
Telefon: 0234 509-8251

Dr. Dirk Hagebölling, Rettungsdienst/Feuerwehr Stadt Bochum
Telefon: 0234 9254-501

Birgit Härtle, Science Project Manager Neurologie, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Telefon: 06132 77-5011

María Isabel Rodríguez Fernández, Produktkommuniakation Cardiovascular, Boehringer Ingelheim GmbH
Telefon: 06132 77-14