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08.04.2014

Wer bedient eigentlich eine Herz-Lungen-Maschine?

Grundkurs Herz-Lungen-Maschine im HDZ NRW: (v.l.n.r.): Prof. Dr. Jan Gummert und Hanady Daoud mit den Kardiotechnikern Heinz Weitkemper und Markus Rudloff (Foto Armin Kühn).

Die Libanesin Hanady Daoud (35) wird die erste Fachfrau für Kardiotechnik im Nahen Osten. Ihr Wissen erwarb sie im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen.

Intensivkurs Kardiotechnik. Spontan sagte Prof. Dr. Jan Gummert vom Bad Oeynhausener Herz- und Diabeteszentrum NRW zu, als Prof. Dr. Christian Adaimy, Ärztlicher Direktor in Beirut, um Unterstützung für seine Mitarbeiterin Hanady Daoud bat. Die 35-jährige erfahrene Operationsschwester soll am Beiruter Hospital Notre Dame du Liban Journieh künftig als Kardiotechnikerin tätig sein. Dieses Berufsbild gibt es bisher noch nicht im Libanon.

In der von Prof. Gummert geleiteten größten Herzchirurgie Deutschlands am Herz- und Diabeteszentrum NRW arbeiten 19 Kardiotechniker. Ohne die Spezialisten für Perfusionstechnik, die den OP-Betrieb mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine sicherstellen, sind große Herzoperationen nicht mehr denkbar. „Der Kardiotechniker ist bei uns festes Teammitglied während der Herzoperationen“, erläutert Abteilungsleiter Markus Rudloff. „Allein in den deutschen Herzzentren arbeiten heute rund 450 Kardiotechniker, die sich im Berufsverband der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik e.V. (DGfK) und dem Europäischen Dachverband, dem „European Board of Cardiovascular Perfusion“ organisieren und eigene, international anerkannte Leitlinien herausgeben.“

Im Nahen Osten sieht das anders aus. Die Kardiotechnik in Beirut soll hier ganz neu eingerichtet werden.„Es gibt keine Ausbildungsstätte bei uns“, bedauert Hanady Daoud, die dankbar das Angebot eines dreiwöchigen Aufenthalts in Bad Oeynhausen angenommen hat. Mit Heinz Weitkemper steht ihr in dieser Zeit ein erfahrener Kardtiotechniker zur Seite, der den OP-Betrieb im Herz- und Diabeteszentrum seit 30 Jahren kennt. Natürlich sei das hier in kurzer Zeit erworbene Wissen nicht vergleichbar mit der europäischen Ausbildung, betont Doud. Aber Basiskenntnisse und mehr Sicherheit nehme sie doch mit in den Nahen Osten. Weitere Praktika im Abendland sind geplant.


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