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01.09.2015

Dem Herzspezialisten über die Schulter sehen

Gäste aus Siebenbürgen: HDZ-Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack und Chefarzt Dr. Eugen Sandica (Mitte) begrüßen die Delegation aus Rumänien im Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum (Foto Armin Kühn).

Kooperationsvertrag mit Rumänien: Vier Monate lang besuchen Mediziner und Pflegekräfte aus Siebenbürgen das Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum.

Cluj-Napoca ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens, sie befindet sich im Westen Siebenbürgens. Dr. Eugen Sandica, Direktor des Kinderherzzentrums und Zentrums für angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, hat die dortige bekannte Universitätsklinik Iuliu Hatieganu erst vor kurzem besucht, um über die Therapie angeborener Herzfehler zu informieren. Der aus Rumänien stammende Herzchirurg pflegt seit vielen Jahren den wissenschaftlichen und klinischen Austausch mit seinem Heimatland. Im Frühjahr schloss das HDZ einen Kooperationsvertrag mit dem Herzzentrum in Cluj-Napoca ab. Jetzt haben HDZ-Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack und Dr. Sandica die ersten von 32 rumänischen Gastärzten und Pflegefachkräften begrüßt, die das Herz- und Diabeteszentrum NRW über einen Zeitraum von vier Monaten besuchen, um von der großen Erfahrung der Bad Oeynhausener Kinderherzchirurgie zu profitieren.

"In Rumänien gibt es kein vergleichbares Zentrum zur Chirurgie angeborener Herzfehler", erläutert Dr. Sandica. "Das Klinikum in Cluj-Napoca führt bereits ein breites Spektrum der Eingriffe durch, kann jedoch bisher keine komplexen Fehlbildungen des Herzens behandeln." Dr. Sandica und sein Team operieren jährlich mehr als 500 Kinder und Jugendliche am Herzen, rund 130 davon sind Neugeborene. Etwa 350 der Eingriffe finden mit Einsatz der Herzlungenmaschine statt. Ein Spezialgebiet ist auch die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Herzunterstützungssystemen sowie die Herztransplantation bei unter 16-Jährigen. Das Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum hat nicht nur deshalb einen hervorragenden Ruf, weil hier das gesamte Spektrum herzchirurgischer Eingriffe durchgeführt wird. Europaweit zählt es auch zu den Kliniken mit der niedrigsten Sterblichkeitsrate: Im vergangenen Jahr lag diese bei unter 1 Prozent aller behandelten Patienten. 2

Im derzeitigen Gastprogramm lernen die 32 Teilnehmer die Bereiche der Intensivmedizin, OP, Anästhesie sowie Verfahren im Herzkatheterlabor noch bis Anfang Dezember in der täglichen Praxis kennen. "Auf den Erfahrungen möchte man dann aufbauen, um das Herzzentrum in Rumänien nach und nach zu erweitern", berichtet Dr. Sandica. Für das kommende Jahr sind daher weitere Besuche aus Cluj-Napoca geplant. Und auch mit einem weiteren Krankenhaus in Siebenbürgen, der Universitätsklinik in Targu Mures, wurde bereits eine Vereinbarung darüber getroffen, dass 15 Mitarbeiter im kommenden Jahr bei Dr. Sandica im Kinderherzzentrum hospitieren werden. Der routinierte Spezialist für die Chirurgie angeborener Herzfehler hat keine Probleme damit, sich bei seinen Operationen über die Schulter sehen zu lassen. "Kinder mit einem angeborenen Herzfehler benötigen schnelle und gute Hilfen. Ich möchte gerne dazu beitragen, die Versorgung in Rumänien zu verbessern."


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