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13.04.2017

Vollständiger Herzersatz: Bad Oeynhausen weltweit führend

Prof. Dr. Jan Gummert (l.) nimmt den Meilenstein-Preis als weltweit größtes Kunstherz-Zentrum von Michael Garippa, Geschäftsführer des CardioWest-Herstellers SynCardia entgegen (Foto HDZ NRW).

179 Kunstherzen wurden im Herz- und Diabeteszentrum NRW seit 2001 implantiert. Prof. Gummert nimmt Auszeichnung auf dem Weltkongress für Herztransplantation für das HDZ NRW entgegen

Ein einziges System macht seit über 15 Jahren ein Leben ohne eigenes Herz möglich. Das Kunstherz CardioWest (Hersteller: SynCardia) ist weltweit nirgends so häufig eingesetzt worden wie in Europas größtem Herztransplantationszentrum. Für diese größte klinische Erfahrung mit derzeit 179 Implantationen (175 Implantationen im Zeitraum 2001-2016) nahm Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, jetzt auf dem Jahreskongress der Internationalen Fachgesellschaft für Herz- und Lungentransplantationen (ISHLT) in San Diego, Kalifornien, eine Auszeichnung entgegen.

Unter den acht vom Hersteller prämierten Herzzentren befinden sich mit Bad Oeynhausen und London nur zwei europäische Einrichtungen. „Die meisten Patienten mit schwerster Herzschwäche werden von uns entweder mit Medikamenten oder dem Einsatz mechanischer´Kreislaufunterstützungssysteme behandelt mit dem Ziel, dass sich das eigene Herz entweder erholt oder bis zu einer Transplantation unterstützt wird", sagt Prof. Gummert. „Der vollständige Herzersatz bleibt als ein Ausweg, wenn eine Erholung ausgeschlossen und keine andere Möglichkeit der Überbrückung – zum Beispiel mit Unterstützungssystemen - der Wartezeit auf ein Spenderherz möglich ist."

Über einen externen Antrieb pumpt das Kunstherz ein Blutvolumen von 70 Millilitern in den Körper. Seit zwei Jahren stehen auch kleinvolumigere Systeme von 50 Millilitern zur Verfügung. Nach entsprechender Schulung und fachgerechter Betreuung durch speziell ausgebildete Pflegekoordinatoren der Klinik können Patienten auch nach Hause entlassen werden. „Dank des vollständigen Kunstherzens haben wir zahlreichen Patienten helfen können, die andernorts nicht mehr weiterbehandelt werden konnten", beschreibt Oberarzt Dr. Michiel Morshuis die große Erfahrung der Klinik. Das Herz- und Diabeteszentrum NRW führt eines der weltweit größten Programme für Kunstherzen und künstliche Herzunterstützung. Seit 1989 wurden hier mehr als 3.400 Systeme implantiert und mehr als 2.200 Patienten herztransplantiert.

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