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04.05.2018

Die kleine Greta lebt – dank Herzdiagnose vor ihrer Geburt

Im Mittelpunkt die kleine Patientin: (v.l.) Dr. Eugen Sandica, Dr. Ute Blanz, Sophie Jansen mit ihrer Tochter Greta Marlene und Prof. Dr. Deniz Kececioglu (Foto Armin Kühn).

Die kleine Greta Marlene ist erst drei Monate alt. Den Tag des herzkranken Kindes, Samstag, den 5. Mai, wird sie fröhlich und putzmunter mit ihren Eltern und Geschwistern in Bielefeld verbringen. Ohne das Eingreifen der Ärzte aus Bad Oeynhausen hätte sie keine Überlebenschance gehabt.

Die kleine Greta Marlene ist erst drei Monate alt. Den Tag des herzkranken Kindes, Samstag, den 5. Mai, wird sie fröhlich und putzmunter mit ihren Eltern und Geschwistern in Bielefeld verbringen. „Das kleine Mädchen hat viele Schutzengel gehabt“, sagen Prof. Dr. Deniz Kececioglu und Dr. Eugen Sandica, die Chefärzte der Kinderkardiologie und Kinderherzchirurgie sowie Chirurgie angeborener Herzfehler am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW). Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat Greta im Kinderherzzentrum in Bad Oeynhausen verbracht. Ohne das Eingreifen der Ärzte hätte sie keine Überlebenschance gehabt.
Greta ist das dritte Kind von Sophie und Christian Jansen. Während der Schwangerschaft gab ein Ultraschallbild Anlass zu Besorgnis. Bald darauf steht fest: Das Baby wird mit einem sehr schweren angeborenen Herzfehler auf die Welt kommen. „Herzfehlbildungen sind eine Laune der Natur“, sagt Professor Kececioglu. „Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt.“ Bei Greta ist dieser leider sehr komplex: Die linke Herzkammer ist nicht vorhanden, der Aortenbogen viel zu schmal. Die Spezialisten für Früherkennung von Herzfehlbildungen empfehlen die Geburt in Bad Oeynhausen, damit das Neugeborene umgehend in das Kinderherzzentrum aufgenommen werden kann. Unmittelbar nach der Geburt wird das kleine Mädchen in das Kinderherzzentrum verlegt und medikamentös versorgt. Greta ist gerade sechs Tage alt, als Oberärztin Dr. Ute Blanz ihr winzig kleines Herz operiert. Die Operationsmethode, die die erfahrene Chirurgin dabei anwendet, zählt zu den schwierigsten Eingriffen der Kinderherzchirurgie. Sie heisst „Norwood I“. 1981 hat der amerikanische Kinderherzchirurg William Norwood dieses chirurgische Verfahren erstmals angewendet. Die sogenannte Norwood-Methode hat seitdem Tausenden von Einkammerherz-Kindern wie Greta das Leben gerettet.

Bei Dr. Ute Blanz ist Greta in den besten Händen. In einer achtstündigen Operation sorgt die Chirurgin für eine stabile Herz-Lungenfunktion des Babys. Bis zu 25 dieser Norwood-Eingriffe jährlich führen Dr. Ute Blanz und Dr. Eugen Sandica seit vielen Jahren im Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum durch. Zwei weitere Operationen im ersten und vierten Lebensjahr und eine regelmäßige kinderkardiologische Betreuung werden notwendig sein, damit sich das kleine Mädchen altersgerecht entwickelt. „Mit einigen Einschränkungen wird Greta ein ganz normales Leben führen können“, sind sich die Spezialisten nach dem Ambulanztermin einig, der in dieser Woche stattfand. Das wäre vor 40 Jahren noch nicht möglich gewesen. Heute werden zahlreiche erwachsene Patienten mit nur einer funktionsfähigen Herzkammer im eigens darauf spezialisierten EMAH-Zentrum in Bad Oeynhausen betreut. Alles Gute, kleine Greta!

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