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23.12.2019

OP-Roboter der neuesten Generation für höchste chirurgische Präzision

Freuen sich über das Eintreffen des da Vinci (vl.): Prof. Günther Winde, Direktor der Uniklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Proktologie; Geschäftsführer Armin Sülberg; Prof. Klaus Weichert-Jacobsen, Direktor der Uniklinik für Urologie

Ein schönes Weihnachtsgeschenk für die chirurgischen Kliniken des Herforder Klinikums: der „da Vinci“ ist eingetroffen.

Das „da Vinci Xi-Operationssystem“ steht für die modernste medizinische und technische Entwicklung in der minimalinvasiven OP-Technik. Mit Hilfe einer dreidimensionalen hochauflösenden Kamera können schonende Bauchspiegelungsoperationen (Laparoskopien) mit höchster Präzision vorgenommen werden. Genutzt werden soll der OP-Roboter von den Universitätskliniken für Urologie, für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Proktologie sowie von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Bevor die Operateure des Klinikums den „da Vinci“ nutzen können und er in den OP umziehen darf, wird noch fleißig geübt. Mit Hilfe von Simulationsprogrammen werden die Mitarbeitenden derzeit geschult und ausgebildet. 180 Eingriffe sind für das erste Jahr im OP-Plan des Klinikums vorgemerkt. Ende des ersten Quartals 2020 soll es losgehen.

2,5 Millionen Euro hat das Klinikum in die Anschaffung des da Vinci Xi investiert. Es wird beabsichtigt, knapp die Hälfte des Kaufpreises (1,1 Millionen) über die Zuwendung von Fördermitteln aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zu finanzieren. Besonders wichtig ist dem Geschäftsführer Armin Sülberg dabei, dass mit dieser hohen Investition ein klares Bekenntnis des Krankenhausträgers zur Ruhr-Universität Bochum und den daraus resultierenden besonderen Anforderungen an die medizinisch-technische Ausstattung berücksichtigt wurden.

Weniger Schnitte und Entlastung für den Operateur


Ähnlich wie bei der herkömmlichen Laparoskopie werden bei der da Vinci-Operationsmethode die Instrumente über kleinste Zugänge in den Bauchraum eingeführt. Patienten profitieren spürbar von dieser OP-Technik, weil sie eine noch geringere und schonendere Schnittführung ermöglicht als die herkömmlichen minimalinvasiven Eingriffe.

Der Operateur sitzt an einer Konsole, wenige Meter vom Patienten entfernt, während er ein hochauflösendes 3D-Bild der Zielanatomie des Patienten im Operationsbereich beobachtet. Die Bewegungen der Hand, des Handgelenks und der Finger des Chirurgen, die an der Konsole erfolgen, werden in präzise und skalierte Echtzeitbewegungen der chirurgischen Instrumente übertragen. Diese sind an drei oder vier Roboterarmen angebracht.

Damit kann der Arzt in einer entspannten Körperhaltung frei arbeiten, ist aber in wenigen Sekunden am Patienten, sollte es erforderlich sein. Dank einer zweiten Bedienerkonsole können auch zwei Operateure gleichzeitig oder abwechselnd arbeiten, was die Effizienz des Roboters bei Bedarf erhöht. Für den Chirurgen ist das Operieren an der Konsole zudem ergonomischer und körperlich weniger belastend – vor allem bei mehrstündigen Eingriffen.

Eingesetzt wird der mehrarmige Roboter im Klinikum Herford bei gynäkologischen und urologischen Tumoroperationen, in der Darm- und Thoraxchirurgie sowie bei Operationen an der Speiseröhre.