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11.02.2021

Dr. med. Stephanie Joachim zur Professorin für Experimentelle Ophthalmologie ernannt

Schwerpunkt ist die Ursachenforschung von neurodegenerativen Augenerkrankungen

Prof. Dr. med. Stephanie Joachim vor dem Forschungslabor am Knappschaftskrankenhaus
Prof. Dr. med. Stephanie Joachim vor dem Forschungslabor am Knappschaftskrankenhaus

Schwerpunkt ist die Ursachenforschung von neurodegenerativen Augenerkrankungen

Glaukom (Grüner Star), altersabhängige Makuladegeneration (AMD) und Netzhautveränderungen beim Diabetiker (diabetische Retinopathie) gehören zu den weltweit häufigsten Augenerkrankungen – und nach wie vor erblinden Menschen an diesen Leiden auch in Deutschland. Wie solche Krankheiten entstehen, erforscht Dr. med. Stephanie Joachim mit ihrem Team im Institut für Experimentelle Augenheilkunde der Ruhr-Universität Bochum. Die bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Medizinerin wurde jetzt zur Professorin für Experimentelle Ophthalmologie an der Augenklinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum ernannt.

Die Einrichtung einer Professur für Dr. med. Stephanie Joachim unterstreicht die Bedeutung, welche die Ruhr-Universität Bochum dem Forschungsschwerpunkt der Wissenschaftlerin einräumt. Seit rund zehn Jahren widmet sie sich der Untersuchung von Pathomechanismen ophthalmologischer Erkrankungen, also der Erforschung von Ursache, Entstehung und Entwicklung von häufigen Augenleiden, und hat im Rahmen dessen das Forschungslabor am Knappschaftskrankenhaus kontinuierlich aufgebaut. Mit der Erforschung der Vorgänge, die zum Glaukom, der altersabhängigen Makuladegeneration und der diabetischen Retinopathie führen, hofft man zu neuen Therapieansätzen und Diagnoseverfahren zu gelangen.

Die Arbeitsgruppe um Professorin Joachim beschäftigt sich insbesondere mit neurodegenerativen Erkrankungen (Leiden, bei denen Nervenzellen absterben). Eine dieser Erkrankungen ist das Glaukom, eine häufige Erblindungsursache, die durch eine Degeneration des Sehnervs und der retinalen Ganglienzellen gekennzeichnet ist. Das Glaukom wird wegen der Symptomarmut und seines langsamen Fortschreitens oft erst spät erkannt. Eine Erhöhung des Augeninnendrucks gilt als Hauptrisikofaktor, tritt aber nicht bei allen Patienten auf. Eine therapeutische Senkung des Augendrucks kann den Sehverlust verlangsamen, aber nicht immer aufhalten. Die Rolle immunologischer Veränderungen beim Glaukom ist daher ein Forschungsschwerpunkt.

Darüber hinaus ist das Team von Joachim in Kooperationsprojekten auch an der Entwicklung von ex vivo Organkulturmodellen der Netzhaut sowie an der Detektion von Biomarkern bei der Operation des Grauen Stars (Katarakt) beteiligt.

Stephanie Joachim studierte Medizin in Ulm und Mainz. Sie promovierte an der Mainzer Augenklinik zur Rolle von Autoantikörpern beim Glaukom. Nach einem 18-monatigen Forschungsaufenthalt in den USA war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Experimentellen Ophthalmologie an der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz tätig und ist seit 2010 Universitäts-Augenklinik am Knappschaftskrankenhaus Bochum. Stephanie Joachim erhielt mehrere Preise für ihre Forschung, unter anderem den Förderpreis der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung, den Glaukom-Forschungspreis des Bundesverbandes Auge, den AECOS European Research Award und den Julius-Springer-Preis für Ophthalmologie.

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