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12.12.2022

79 Beiträge über Essstörungen, die Therapiestandards setzen

LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin: Direktor Prof. Stephan Herpertz ist Mitherausgeber des neu aufgelegten Fachbuches.

Prof. Dr. Stephan Herpertz, Direktor der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, mit dem neu aufgelegten Handbuch Essstörungen und Adipositas. (Bildquelle: LWL)

Bochum (lwl). Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen und zählen zu den häufigsten psychischen Störungen in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter, die aufgrund ihrer chronischen Verläufe behandelt werden müssen. Eine frühe Diagnose und Therapie hilft bei der erfolgreichen Behandlung von Essstörungen wie Anorexie, Bulimie und Binge Eating. Ärzt:innen, Psycholog:innen und Pädagog:innen greifen dabei seit vielen Jahren auf ein bewährtes Nachschlagewerk zurück: das „Handbuch Essstörungen und Adipositas“. Es gilt als das umfangreichste Standardwerk im deutschsprachigen Raum und ist nun in der dritten Auflage im Springer-Verlag veröffentlicht worden.

Die Idee zu dem Handbuch wurde auf einem Kongress der Eating Disorder Research Society (EDRS), einer internationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaft für die Erforschung der Essstörungen und Adipositas, in Port Douglas, Australien geboren. 2008 erstmals herausgegeben, erschien sieben Jahre später die zweite Auflage. „Für die Neuauflage konnten wir fast alle Autor:innen der ersten und zweiten Auflage dafür gewinnen, ihre jeweiligen Beiträge nach neuestem wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu überarbeiten“, beschreibt Prof. Dr. Stephan Herpertz, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im LWL-Universitätsklinikum Bochum, die Fortentwicklung der dritten Auflage. Neben Prof. Dr. Martina de Zwaan, Medizinische Hochschule Hannover, und Prof. Dr. Stephan Zipfel, Universitätsklinikum Tübingen, ist Stephan Herpertz Herausgeber. „Hinzugekommen sind aber auch weitere Kapitel und Themen mit neuen Aspekten sowohl zur Diagnostik als auch Behandlung der Essstörungen und Adipositas“, so der Bochumer Wissenschaftler. „Dazu gehört zum Beispiel die Eingliederung der Essstörungen in ICD 11/DSM 5, die Rolle des Mikrobioms und der Einsatz moderner Medien in Prävention und Therapie.“ Insgesamt 100 Autor:innen mit 79 Kapiteln haben es in die dritte Auflage geschafft. Damit fasst das Fachbuch komprimiert und praxisnah den aktuellen Wissensstand zusammen.

Sämtliche Störungsbilder werden schulenunabhängig, auf Basis der neuesten Therapieleitlinien und der aktuellen Datenlage behandelt. Weiterhin enthält das Fachbuch Handlungsempfehlungen mit psychotherapeutischen und pharmakologischen Behandlungsmethoden. Unter anderem wird die systemische Therapie als neue Richtlinienpsychotherapie und Neurostimulationsverfahren aufgegriffen sowie Suchtmechanismen bei Ess- und Gewichtsstörungen zum Beispiel im Rahmen der Sportsucht diskutiert.
Geeignet ist das Nachschlagewerk für Berufsgruppen in Klinik und Praxis wie psychosomatische Mediziner:innen, Psychiater:innen, Psychotherapeut:innen und Pädagog:innen, aber auch für Lehrende und Studierende an Hochschulen.

Handbuch Essstörungen und Adipositas, 2022, 3. Auflage, erschienen im Springer Verlag, herausgegeben von Stephan Herpertz, Martina de Zwaan und Stephan Zipfel, ISBN 978-3-662 -63543-8, 89,99 Euro

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