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22.09.2015

Afghanisches Mädchen mit brandverletzten Füßen im Bergmannsheil operiert

Bild (v.l.): Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Svenja Lücke (stellv. Stationsleitung), die Patientin nach erfolgreicher Operation des linken Fußes und Geschäftsführer Johannes Schmitz – Bildnachweis: Volker Daum/Bergmannsheil

Behandlung in der Klinik für Plastische Chirurgie nach Vermittlung durch die Hilfsorganisation Friedensdorf

Ein elfjähriges Mädchen aus Afghanistan mit schwersten Brandverletzungen an beiden Füßen erhält dank der Hilfe von Friedensdorf International und des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil seine Mobilität und Lebensqualität zurück. Das Mädchen erlitt die Verletzungen bereits als Kleinkind infolge eines Unfalls an einer offenen Feuerstelle. Die Hilfsorganisation Friedensdorf holte sie nach Deutschland und vermittelte ihr eine Behandlung in der Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte des Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Marcus Lehnhardt). In mehreren aufwändigen Operationen einschließlich Gewebsverpflanzungen wurde zunächst der linke der beiden nahezu vollständig verstümmelten Füße rekonstruiert.

Neue Lebensperspektive

„Wir freuen uns, dass wir dem Mädchen helfen können, damit es eine neue Lebensperspektive erhält“, sagt Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheil. „Weil wir gut und solide wirtschaften, haben wir glücklicherweise den Spielraum, der jungen Afghanin eine solche aufwändige Behandlung zu ermöglichen.“ Durch die schweren Verbrennungen, die die Patientin als Kleinkind an beiden Füßen erlitt, kam es zu erheblichen Verstümmelungen und Verbrennungskontrakturen. In mehreren mikrochirurgischen Operationen und Gewebsverpflanzungen korrigierte das Behandlungsteam zunächst den linken Fuß des Mädchens. „Die bisherigen Maßnahmen verliefen erfolgreich und geben Anlass zu einer positiven Prognose“, erläutert Prof. Dr. Marcus Lehnhardt. „Wenn der erste Fuß komplett verheilt ist, operieren wir den zweiten.“ Nach Abschluss der Behandlung wird sie mit speziellen, eigens angepassten Schuhen in der Lage sein, weitgehend normal gehen und laufen zu können.

Spezialisiertes Know-how

„In ihrer Heimat wäre eine solche Behandlung nicht möglich gewesen und auch in Deutschland gibt es nur wenige Kliniken, die das nötige spezialisierte medizinische und pflegerische Know-how vorhalten“, erläutert Prof. Lehnhardt. Nach der Entlassung wird das Mädchen noch einige Zeit gemeinsam mit über 150 weiteren Kindern aus verschiedenen Ländern im Friedensdorf in Oberhausen verbringen. In der Heimeinrichtung werden die Kinder verpflegt, im angeschlossenen Reha-Zentrum behandelt und können an verschiedenen Angeboten im Lernhaus teilnehmen. Voraussichtlich Anfang nächsten Jahres wird das afghanische Mädchen in ihre Heimat und zu ihrer Familie zurückkehren.

Bild (v.l.): Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Svenja Lücke (stellv. Stationsleitung), die Patientin nach erfolgreicher Operation des linken Fußes und Geschäftsführer Johannes Schmitz – Bildnachweis: Volker Daum/Bergmannsheil

Über Friedensdorf International

Seit 1967 hilft FRIEDENSDORF INTERNATIONAL verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. Kinder werden zur kurzfristigen medizinischen Behandlung nach Europa geholt und weltweite Projekte verbessern die medizinische und humanitäre Versorgung in den Heimatländern. Die friedenspädagogische Arbeit des FRIEDENSDORFES fördert zudem soziales Bewusstsein und Engagement. Finanziert wird diese Arbeit nahezu ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen - sie ist als mildtätig anerkannt und trägt das DZI-Spendensiegel. Weitere Informationen: www.friedensdorf.de

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 23 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 652 Betten werden jährlich rund 21.000 Patienten stationär und 65.000 Patienten ambulant behandelt.

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.000 Mitarbeitern und jährlich über 500.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands.
Weiter Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de

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Prof. Dr. Marcus Lehnhardt
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum
Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumoren
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