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17.05.2013

Minimalinvasive Herzchirurgie wird weltweit nachgefragt

Prof. Dr. Jan Gummert, Spezialist für minimalinvasive Herzchirurgie (Foto Armin Kühn).

Als Experte für schonende Herzoperationen wurde Prof. Dr Jan Gummert nach Bangkok eingeladen. Bad Oeynhausen: Unterstützung bei Etablierung moderner Operationstechniken

Rund 100.000 Herzoperationen werden pro Jahr in Deutschland durchgeführt. Der Anteil der sogenannten minimalinvasiven Verfahren ohne vollständige Durchtrennung des Brustbeines hat speziell in der Herzklappenchirurgie weltweit zugenommen, in Deutschland beträgt er heute etwa 40 Prozent bei isolierten Eingriffen an der Mitralklappe, im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) sogar über 70 Prozent. In Bad Oeynhausen, werden diese Techniken seit Jahren mit großer Routine innerhalb eines etablierten Operationskonzeptes angeboten. In jedem Fall erfordern sie Herzchirurgen, die im Umgang mit endoskopischen Geräten sehr erfahren sind.
Als Spezialist für minimalinvasive Herzchirurgie ist Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am HDZ NRW, jetzt einer Einladung des Rajavithi Herzzentrums in Bangkok gefolgt. Das thailändische Herzzentrum, in dem 1.000 Herzoperationen jährlich durchgeführt werden, konnte ihn als Hauptredner für eine Tagung gewinnen, bei der es vorrangig um die klinikinterne Etablierung minimalinvasiver Methoden ging. „Der Erfahrungsaustausch über die Ländergrenzen hinaus ist sehr wichtig,“ betont Prof. Gummert. „Denn das Expertenwissen ist in unserem speziellen Fachgebiet noch keine 15 Jahre alt und hat in dieser Zeit eine rasante medizintechnische Veränderung erlebt.“

Sein Wissen gibt der Chefarzt einer der größten herzchirurgischen Kliniken weltweit gerne nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis weiter. So führte Prof. Gummert vor interessierten Fachärzten in Bangkok zwei minimalinvasive Eingriffe erfolgreich durch. Begleitet von seinem Bad Oeynhausener Assistenzarzt Masatoshi Hata ersetzte Gummert zunächst einem 40-jährigen Patienten eine stark verkalkte Aortenklappe. Die Herzklappe wird dabei über einen nur wenige Zentimeter langen Schnitt unter teilweiser Durchtrennung des Brustbeines erreicht.

Während einer zweiten Operation an einem 45-jährigen Patienten führten Gummert und Hata einen Mitralklappenersatz durch. Ein weiterer enger fachlicher Austausch mit dem Herzzentrum in Thailand ist vorgesehen. Die Leitende Herzchirurgin Professor Peenutchanee Chartiburus und Prof. Gummert sicherten sich weitere Klinikbesuche und gegenseitige fachärztliche Unterstützung zu.

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