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27.05.2013

Chemielaborantin des Herz- und Diabeteszentrums NRW ausgezeichnet

Antje Uhlending erhielt auf der diesjährigen 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) in Bremen die Auszeichnung (Foto Armin Kühn).

Antje Uhlending erhält Wissenschaftspreis der Nuklearmedizin

Im Mittelpunkt des von Antje Uhlending präsentierten Verfahrens steht das sogenannte O-18-Wasser. Dieses Wasser wird benötigt, um wichtige Testsubstanzen für die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) herzustellen. Nach einer nuklearmedizinischen Untersuchung war das O-18-Wasser bisher ein Abfallprodukt, das aufwändig entsorgt werden musste. Dank des von Antje Uhlending entwickelten Recyclingverfahrens kann es jetzt jedoch mehrmals eingesetzt werden.

Die PET ist ein modernes, aussagekräftiges und nicht invasives, bildgebendes Diagnoseverfahren. Es wird in der Medizin zur Früherkennung, Therapieplanung und Grundlagenforschung bei Tumor-, Hirn- und Herzerkrankungen eingesetzt. Stoffwechselvorgänge lassen sich mit geringen Mengen eigens dafür hergestellter Testsubstanzen bildgebend darstellen, ohne diese im Körper zu beeinflussen. Das am häufigsten verwendete Biomolekül ist ein markierter Zucker (F-18-Fluor-Desoxy-Glukose; FDG). Mit dieser und anderen Testsubstanzen versorgt das Herz- und Diabeteszentrum NRW die PET-Einrichtungen in Praxen und Universitätskliniken in fast allen Einrichtungen in Ostwestfalen, aber auch in Hamburg, Bremen, Hannover und Münster.

Bei der Herstellung der Testsubstanzen wird im eigenen Teilchenbeschleuniger (Zyklotron) des HDZ NRW spezielles O-18-Wasser mit Protonen bestrahlt. Das so erhaltende F-18-Fluorid wird aus dem bestrahlten O-18-Wasser abgetrennt und in einer zeitnahen radiochemischen Synthese zu F-18-FDG umgesetzt. Das zurückbehaltene O-18-Abfall-Wasser ist nach diesem Vorgang verunreinigt, eine Weiterverwendung ist nicht möglich. Da O-18-Wasser nur zu 0,2 Prozent in normalem Wasser enthalten ist, ist die Herstellung des benötigten Wassers sehr aufwendig und teuer. Umso wertvoller ist die Arbeit in diesem Bereich am HDZ NRW.

Das von Antje Uhlending entwickelte Recyclingverfahren ist nicht nur einfach und mit geringem Aufwand durchführbar, es ist auch besonders kostengünstig und zeichnet sich durch eine hohe Rückgewinnungsquote aus. Zum Einsatz kommen ausschließlich handelsübliche Laborgeräte, so dass das Verfahren in jedem Labor ohne großen Aufwand durchgeführt werden kann. „Im HDZ NRW setzen wir schon seit einiger Zeit dieses Verfahren mit sehr guten Ergebnissen ein.“, lobt Professor Burchert die Arbeit seiner langjährigen Mitarbeiterin und freut sich über die Anerkennung durch die nationale wissenschaftliche Gesellschaft. Als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Nuklearmedizin wird Prof. Burchert im kommenden Jahr als Kongresspräsident die nächste Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) im März 2014 leiten. Die 52. Tagung wird mit rund 2.200 Teilnehmern in Hannover stattfinden.

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