Kliniken » Universitätsklinikum » Aktuelles » Herz- und Diabeteszentrum NRW
08.11.2013

Bad Oeynhausen etabliert schonendste Kinderherzkatheterdiagnostik

Bieten die in Deutschland derzeit strahlungsärmste verfügbare Technik im Kinderherzkatheterlabor an: (v.l. PD Dr. Nikolaus Haas, Dr. Eugen Sandica und Prof. Dr. Deniz Kececioglu vom Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des Herz- und Diabeteszentrums NRW, Bad Oeynhausen (Foto Armin Kühn).

Als erstes Kinderherzzentrum in Deutschland setzt das Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, die derzeit besten und strahlungsärmsten Bildgebungsverfahren bei Katheteruntersuchungen ein.

Bei Eingriffen an den Herzen ihrer jungen Patienten handeln Prof. Dr. Deniz Kececioglu und Dr. Eugen Sandica, Chefärzte im Zentrum für angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, nach einem strengen Prinzip: „Die bestmögliche Diagnose und Therapie sollte zugleich so schonend und zügig wie möglich stattfinden.“ Seit neuestem greifen sie daher auf die beste und strahlungsärmste Röntgendiagnostik bei Herzkatheterunter-suchungen zurück, die derzeit weltweit verfügbar ist. „So stellen wir sicher, dass die Belastung für unsere Patienten vom Säuglingsalter bis zum jungen Erwachsenen so niedrig wie möglich ist“, betont Prof. Dr. Deniz Kececioglu, Direktor der Kinderkardiologie im HDZ NRW.

Nach EKG, Röntgen- und Ultraschallaufnahmen liefert eine Herzkatheteruntersuchung bei Kindern wichtige zusätzliche Informationen zu Größe und Funktion des Herzens, die für die weitere Behandlung - sei es Operation, Kathetereingriff oder medikamentöse Therapie - entscheidend sind. „Bei etwa 70 bis 80 Prozent der Kinder-Herzkatheter kann unmittelbar im Anschluss an die Diagnosestellung der Eingriff als sogenannte Katheterintervention erfolgen“, erläutert PD Dr. Nikolaus Haas, Leiter des Kinderherzkatheterlabors im HDZ NRW. Jährlich werden hier über 500 Herzkatheteruntersuchungen bei Kindern durchgeführt.

Ein Säuglingsherz ist etwa so groß wie eine Walnuß – entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Bildqualität bei der Darstellung der kleinen Herzgefäße. Als erstes Kinderherzzentrum in Deutschland nutzt das Herz- und Diabeteszentrum NRW dazu jetzt die moderne Bildoptimierungstechnologie „AlluraClarity“ (Hersteller Philips). Die hervorragende Bildqualität erlaube eine sehr sichere und schnelle Diagnose, bestätigt Katheterspezialist Haas: „Der größte Vorteil für unsere Patienten besteht jedoch in einer um 50 bis 80 Prozent geringeren Röntgenstrahlenbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.“

Möglich wird dies in den AlluraClarity Systemen durch anwendungsoptimierte Dosisprogramme, eine automatische Echtzeit-Bildoptimierung mit mehr als 500 Parametern und neueste Rechnertechnologie. Das Resultat ist eine signifikante Dosisreduzierung ohne Bildqualitätsverluste. Durch die Wahl einer niedrigeren Röntgendosis kann der Anwender bei Bedarf außerdem die Kontrastmittelgabe deutlich reduzieren – ebenfalls ein schonender Aspekt für die Patienten.

„Das erlaubt eine besonders genaue Diagnose, Risikoeinschätzung und Behandlung auch bei komplexen Eingriffen und Hochrisikopatienten.“ Eine wissenschaftliche Studie, die den Einsatz der Philips-Technologie im HDZ NRW seit März dieses Jahres begleitet und in Kürze abgeschlossen sein wird, belegt diese hervorragenden Ergebnisse. Und einen weiteren positiven Nebeneffekt der perfekten Kinderherzdiagnostik führt Prof. Kececioglu an: „Auch unser Personal im Herzkatheterlabor profitiert von der geringeren Röntgendosis: eine deutlich niedrigere Streustrahlung senkt das langfristige Gesundheitsrisiko für unsere Mitarbeiter erheblich.“

Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anna Reiss (Ltg.)
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 / 97 1955
Fax 05731 / 97 2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de