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12.12.2013

Bad Oeynhausen: Neue metallfreie Herzklappen im Einsatz

So sieht sie aus: Prof. Dr. Dieter Horstkotte (r.) und Oberarzt Dr. Werner Scholtz zeigen, wie die neue Klappe an den beiden Kunststoffringen auf dem Röntgenbild zu erkennen ist (Foto Armin Kühn).

Weltneuheit mit hoher Erfolgsrate: Das Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, ist auf den kathetergestützen Aortenklappenersatz (TAVI) spezialisiert

Nach dem Einsatz einer künstlichen Herzklappe mithilfe der Kathetertechnik können Undichtigkeiten am Klappenring für Patienten ein höheres Risiko bedeuten. Bessere Langzeitergebnisse verspricht eine neue metallfreie Aortenklappe, die jetzt erstmals in der Kardiologischen Klinik des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Horstkotte eingesetzt worden ist.

Kennzeichen der bisher verfügbaren Herzklappen ist ein Metallgerüst, in das die biologischen Klappensegel eingenäht sind. Die neue Transkatheter-Aortenklappe (Direct Flow ®) besteht dagegen aus einem einzigartigen Kunststoffring, der seine Form zunächst allein durch Druck und das eingesetzte Kontrastmittel annimmt. Sie wird über die Leistenarterie bis zum Herzen vorgebracht. Das Kontrastmittel wird nach erfolgreicher Platzierung gegen eine anpassungsfähige, schnell aushärtende Kunststofflösung ausgetauscht, so dass die Klappe damit fest und dauerhaft verankert ist. Eine weltweite wissenschaftliche Studie mit 250 Patienten bescheinigt dem metallfreien System eine hohe Erfolgsrate und bessere Dichtigkeit. Zudem kann die neue Klappe mit Hilfe von drei Positionierungsdrähten ohne Beeinträchtigung für den Patienten sehr gut platziert werden und ggfs. auch wieder entfernt werden.

Bereits zwei Patienten sind im Herz- und Diabeteszentrum von Dr. Werner Scholtz, Leiter der Herzkatheterlabore der Kardiologischen Klinik, und seinem Team mit der metallfreien Aortenklappe erfolgreich behandelt worden. Das System, das in diesem Jahr die CE-Zertifizierung erhalten hat, steht bisher in zwei Größen zur Verfügung und erfordert bestimmte Voraussetzungen. „Derzeit können daher noch nicht alle Patienten mit dieser neuen TAVI-Klappe behandelt werden“, erläutert Dr. Scholtz. Für welchen Patienten welche Herzklappe am besten geeignet ist und von welchem Verfahren er voraussichtlich langfristig am meisten profitiert, darüber berät im Herz- und Diabeteszentrum grundsätzlich ein Herzteam, das sich aus erfahrenen Kardiologen und Herzchirurgen zusammensetzt.

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