Kliniken » Universitätsklinikum » Aktuelles » Herz- und Diabeteszentrum NRW
16.01.2014

Bad Oeynhausen: 75 Herztransplantationen in 2013

Prof. Dr. Jan Gummert leitet seit 2009 die größte herzchirurgische Klinik Deutschlands im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen (Fotos Armin Kühn).

Fast 2050 Herzen wurden im Herz- und Diabeteszentrum NRW transplantiert.

Mit 75 Herztransplantationen im vergangenen Jahr ist das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, das größte Herztransplantationszentrum in Europa. In der von Prof. Dr. Jan Gummert geführten Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie wurden bisher insgesamt 2048 Herztransplantationen durchgeführt. Zur Expertise der Klinik, in der das gesamte Spektrum herzchirurgischer Verfahren durchgeführt wird, zählen über 110.000 große Operationen am Herzen und den herznahen Gefäßen sowie mehr als 2.500 Kunstherzimplantationen.

301 Herztransplantationen sind im vergangenen Jahr in Deutschland durchgeführt worden, 30 weniger als in 2012. In Bad Oeynhausen stehen aktuell über 220 Patienten auf der Warteliste für ein Spenderherz, im Januar dieses Jahres sind bereits drei Herztransplantationen erfolgreich durchgeführt worden. Unter den 75 Patienten, die hier im vergangenen Jahr ein neues Herz erhalten haben, waren 8 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, die in der Klinik für Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler unter Chefarzt Dr. Eugen Sandica versorgt werden.

Zehn Jahre nach einer Herztransplantation im Herz- und Diabeteszentrum NRW leben heute mehr als 60 Prozent der Patienten. „Eine sorgfältige Vorbereitung und ein spezielles, von erfahrenen Transplantationsmedizinern geführtes Nachsorgeprogramm sind von großer Bedeutung für diesen Erfolg ,“ betont Prof. Jan Gummert. Einerseits muss die Wartezeit auf das Spenderherz sicher überbrückt werden, andererseits ist das Risiko einer Abstoßung so gering wie möglich zu halten. Hinzu komme eine komplexe Betreuung und Schulung durch Psychologen und Transplantationsberater.

„Eine große klinische Erfahrung ist gefordert, um Abstoßungsreaktionen auf das Spenderorgan frühzeitig zu erkennen, die sich beim Patienten oft erst spät mit Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen, Gewichtszunahme oder Fieber bemerkbar machen können“, sagt Oberarzt Uwe Schulz, Leiter des Transplantationsprogramms im Herz- und Diabeteszentrum NRW. Nach der Transplantation sind daher eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der individuellen Medikamentengabe und Überprüfung der Blutspiegel unerlässlich. Im Herz- und Diabeteszentrum NRW hat sich hier seit 25 Jahren eine strukturierte Nachsorge-Ambulanz innerhalb der Herzchirurgie bewährt, die unmittelbar an die stationäre Versorgung unter einem Dach angebunden ist.
„In enger Zusammenarbeit zwischen dem Transplantationszentrum und dem Hausarzt wird auch nach der Entlassung der allgemeine Gesundheitszustand sorgfältig überwacht, damit auftretende Veränderungen, Komplikationen oder eventuelle Nebenwirkungen durch die Medikamente frühzeitig erkannt und im weiteren Therapieverlauf berücksichtigt werden können“, erläutert Dr. Uwe Fuchs, der als Oberarzt die Transplantationsambulanz im Herz- und Diabeteszentrum betreut.

Die Verlaufskontrollen erfolgen sehr engmaschig im Abstand von zunächst zehn Tagen nach der Herztransplantation, später vierteljährlich und halbjährlich sowie bei gesundheitlicher Veränderung jeweils nach Bedarf. Um die Funktionsfähigkeit des Transplantats zu kontrollieren, werden Herzmuskelbiopsien nach drei Monaten, einem Jahr sowie unmittelbar bei klinischem Verdacht auf eine Abstoßung vorgenommen.

Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anna Reiss (Ltg.)
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 / 97 1955
Fax 05731 / 97 2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de