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30.01.2014

Fünfjahresplan erfüllt

Prof Gummert B

Im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, leitet Prof. Dr. Jan Gummert die größte Herzchirurgische Klinik in Deutschland

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen ist weltweit bekannt als moderne Diagnose- und Behandlungseinrichtung für Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Die Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum führt unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Gummert mit ihrer Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie die größte Herzchirurgie in Deutschland. Pro Jahr werden hier in neun OP-Sälen 6.000 Operationen durchgeführt, darunter mehr als 3.800 Operationen am offenen Herzen und den herznahen Gefäßen. Die Klinik ist zudem das größte Herztransplantationszentrum in Europa und hält eines der weltweit umfassendsten Programme für künstliche Herzunterstützung und Kunstherzen bereit. Zum 1. Februar 2014 ist der 50-jährige Herzchirurg und Spezialist für minimalinvasive Verfahren jetzt fünf Jahre als Chefarzt in Bad Oeynhausen im Amt.

Vor allem die weniger invasiven, schonenden Operationsverfahren hat Gummert in Bad Oeynhausen etabliert. Die meisten Eingriffe werden heute in großer Routine und mit einem Leistungsspektrum durchgeführt, das weit über dem bundesweiten Durchschnitt liegt, den die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und das anerkannte, unabhängige Aqua-Institut mit ihren Daten zur Qualitätssicherung erheben. So werden inzwischen über 80 Prozent der Bypassoperationen im HDZ NRW ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen ausgeführt. Über 70 Prozent der Eingriffe an der Mitralklappe führen die chirurgischen Spezialisten mittels minimalinvasiver Verfahren durch, und bei der Hälfte der Operationen zum Ersatz der Aortenklappe kann inzwischen eine vollständige Eröffnung des Brustkorbs vermieden werden.

Zur Erweiterung des operativen Spektrums in Bad Oeynhausen zählt auch die enge Zusammenarbeit mit der Kardiologie bei einer zunehmenden Zahl von Hybridverfahren wie den kathetergestützten Aortenklappeneingriffen, die von Herzchirurgen und Kardiologen gemeinsam in einem speziell ausgestatteten Operationssaal durchgeführt werden. „Oberste Priorität hat dabei eine gemeinschaftliche Entscheidung unseres Herzteams über die für unseren Patienten am besten geeignete, schonendste Therapie, die mit dem geringstmöglichen Risiko verbunden ist und langfristig eine gute Lebensqualität verspricht,“ betont Prof. Gummert.

Für den Herzchirurgen sind die vergangenen Jahre auch gekennzeichnet von einer zunehmenden Anzahl von Patienten in hohem Alter und mit schweren Begleiterkrankungen. Der Anteil der Operationen bei über 80-Jährigen ist auf über 16 Prozent gestiegen. Erstmals nach zehn Jahren werden im HDZ NRW auch wieder Lungentransplantationen und Herz-Lungen-Transplantationen durchgeführt.

Wermutstropfen bleibt die niedrige Bereitschaft zur Organspende, unter der in Bad Oeynhausen über 220 Patienten auf der Warteliste leiden. „Inzwischen betreuen wir über 160 Patienten, die mittels künstlicher Herzunterstützung die Wartezeit auf ein Spenderherz überbrücken, das erfordert eine zunehmende Zahl an hochqualifizierten Fachkräften und Intensivstationskapazität.“ Für eigene Mitarbeiter und auswärtige Mediziner hat Gummert neue Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen, darunter ein Herzchirurgie-Training ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine sowie Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Kardiotechnik. Zudem liegt ihm die Forschung und Lehre an der Ruhr-Universität Bochum am Herzen. „Zukünftig möchten wir uns noch stärker als bisher um das studentische Leben in den Kliniken des HDZ NRW kümmern.“

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Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
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