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19.05.2014

Herz- und Diabeteszentrum NRW implantiert neuartigen Defibrillator

Prof. Dr. Dieter Horstkotte präsentiert im MRT den Defibrillator, der für MRT-Scans des gesamten Körpers zugelassen ist (Foto Armin Kühn).

Als einziger Defibrillator in Deutschland zugelassen für MRT-Scans des gesamten Körpers

Die Kardiologen im Herz - und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen (Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum) implantierten unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Horstkotte als eine der ersten Kliniken in Deutschland einem Patienten einen neuartigen Defibrillator (ICD) namens „Evera MRI SureScan“. Der Defibrillator ist das einzige System deutschlandweit, welches für Magnetresonanztomografie (MRT)-Scans des ganzen Körpers zugelassen ist.

„Bislang konnte bei Patienten mit einem implantierten ICD MRT-Untersuchungen nur eingeschränkt durchgeführt werden. Geräte ohne Ausschlusszonen waren bisher nicht verfügbar.“, so Chefarzt Prof. Dr. Dieter Horstkotte. „Es bestand die Gefahr, dass das starke Magnetfeld der MRT die Funktion dauerhaft schädigt.“
Das System „Evera MRI SureScan“, welches von der Firma Medtronic entwickelt wurde, ist für eine MRT-Untersuchung des ganzen Körpers zugelassen und tauglich für MRT-Geräte bis 1,5 Tesla. Es wird wie die bisherigen Defibrillatoren implantiert und ambulant versorgt. Die Operation ist komplikationsarm, dauert ca. 45 Minuten und wird im HDZ NRW gemeinsam mit den Herzchirurgen der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie durchgeführt. Dr. Thomas Eitz, Oberarzt der HDZ-Herzchirurgie, und Dr. Klaus-Jürgen Gutleben, Oberarzt der Klinik für Kardiolodie implantierten zusammen den neuen ICD.

ICDs werden zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen implantiert. Sie analysieren den Herzrhythmus genau, erkennen Herzrhythmusstörungen automatisch und behandeln sie mittels Elektrotherapie entsprechend der Programmierung selbstständig. Dadurch wird das Risiko des plötzlichen Herztodes drastisch reduziert und der Patient ist rund um die Uhr zuverlässig überwacht.
„Allerdings ist etwa bei jedem zweiten Patient, der einen ICD trägt, irgendwann im Laufe des Lebens eine MRT notwendig.", sagt Gutleben. „ Das ist besonders wichtig, wenn Patienten neben der Herzschwäche noch an weiteren Krankheiten leiden, beispielsweise an Krebs.” Durch die Weiterentwicklung der ICD-Technologie ist es nun möglich, dass auch Patienten mit einem ICD eine schonende und strahlenfreie MRT-Diagnostik in Anspruch nehmen können.


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