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30.03.2015

Hohe Sicherheit durch WLAN-kontrollierte Händehygiene

Händedesinfektion im Herz- und Diabeteszentrum NRW: Oberärztin Dr. Claudia Christine Freytag setzt die Einführung der WLAN-basierten Kontrolle des tatsächlichen Verbrauchs und der Anwendungshäufigkeit der eingesetzten Händedesinfektionsmittel in allen stationären Bereichen des Klinikums um (Foto Armin Kühn).

Als erstes Klinikum in Deutschland führt das Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, flächendeckend in allen bettenführenden Bereichen Händedesinfektionsmittelspender mit automatischer Erfassung des Verbrauchs ein.

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, rüstet um: Mehr als 1.000 Spendevorrichtungen zur Händedesinfektion werden noch im Laufe dieses Jahres durch neuartige Geräte ersetzt. Damit wird eine flächendeckende, WLAN-basierte Kontrolle des tatsächlichen Verbrauchs und der Anwendungshäufigkeit der eingesetzten Händedesinfektionsmittel in allen stationären Bereichen ermöglicht. Die international bekannte Universitätsklinik, in der Herz- und Diabetespatienten aller Erkrankungsformen und aller Altersstufen behandelt werden, setzt damit neue Maßstäbe in der Vorbeugung von Krankenhausinfektionen.

Das überzeugende Hygienemanagement im HDZ NRW wird in Fachkreisen gelobt. So wurde es als eines der ersten Häuser der Region mit dem MRSA-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Für Geschäftsführer Wilhelm Hecker ist die Einführung moderner technischer Lösungen die folgerichtige Fortsetzung aller Maßnahmen, die eine Ausbreitung von nosokomialen Infektionen verhindern: „In einer mehrmonatigen Pilotphase haben wir die neuen Spender im vergangenen Jahr so erfolgreich getestet, dass wir nun mit der konsequenten Umrüstung begonnen haben.“ Die jetzt neu eröffnete Intensivstation im Neubau des HDZ NRW sowie die Intensivstationen der Kardiologie, des Zentrums für angeborene Herzfehler und des Kinder-Herzkatheterlabors seien bereits mit dem neuen System ausgestattet. Das Klinikum investiert einen hohen sechsstelligen Betrag in die neue Ausstattung.

Die hygienische Händedesinfektion ist nachweislich die wirksamste Waffe gegen die Übertragung von Krankheitserregern. Ältere Patienten mit schweren Begleiterkrankungen, bei denen eine Operation und invasive Maßnahmen notwendig werden, sind besonders gefährdet, bei einer möglichen Besiedlung auch eine Infektion zu erleiden.

Der Desinfektionsmittelverbrauch bezogen auf die Pflegetage wird seit Jahren als Qualitätsindikator im HDZ NRW durch entsprechende Auswertungen der Controlling Daten verwendet. Das neue System (Hersteller: Ophardt) erlaubt erstmals exakte Aussagen über die tatsächlichen Entnahmemengen auf der jeweiligen Station. Zugleich zählt es die Häufigkeit der durchgeführten Händedesinfektionen. Die Daten sind nicht personengebunden und werden bei jeder Entnahme an einen Server gesendet. Durch eine eingebaute Füllstandsanzeige werden Leerstände unmittelbar erkannt und gemeldet. Eine weitere Besonderheit: Das neue, nachhaltige System erzeugt die Energie, die für die Datenübertragung erforderlich ist, mit einem eingebauten Dynamo bei jeder Betätigung des Bedienhebels selbst.

„Sollte der Verbrauch, gemessen an unseren eigenen Vorgaben, zu gering sein, können wir unmittelbar reagieren“, erläutert Oberärztin Dr. Claudia Christine Freytag, im HDZ NRW zuständige Oberärztin für Hygiene, die Vorteile des Systems. „Wir erkennen auch, ob eine Spendeeinrichtung zu wenig genutzt wird, weil sie auf der Station noch nicht ideal platziert ist. Händehygieneschulungen, die ohnehin auf den einzelnen Stationen mehrfach im Jahr mit praktischen Übungen durchgeführt werden, könnten noch bedarfsgerechter erfolgen. Nicht zuletzt durch die weltweite Zunahme resistenter Erreger kommt der hygienischen Händedesinfektion immense Bedeutung als prophylaktische Maßnahme für Patient und Mitarbeiter gleichermaßen zu.“

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