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29.06.2015

Telemedizin in der Region stärken

Die Referenten des Symposiums (v.l.n.r.): Prof. Matthias Sitzer, Dr. Martin Schultz, Dr. Thomas Helms, Volker Roschansky, Verena Stanicki, Prof. Michael Fantini und Stephan Belli (Foto Armin Kühn).

Symposium im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen

Besonders chronisch Kranke können von der Expertise telemedizinischer Zentren profitieren. "Eine optimale medizinische Versorgung kann aber nur in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Hausärzten und niedergelassenen Kollegen erfolgen", betont Dr. Martin Schultz, Leiter des Instituts für angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Damit bringt Schultz die Ergebnisse des Symposiums "Telemedizin in der Region Ostwestfalen-Lippe" auf den Punkt, das im Juni in der Universitätsklinik in Bad Oeynhausen stattfand. Hier wurde die regionale Telemedizin auf den Prüfstand gestellt. Zugleich sollten Verbesserungspotentiale aufgezeigt werden.

Zum Symposium hatte das Konsortium des Forschungsprojektes Westfälischer/ Ostwestfälischer Telemedizinverbund unter Leitung des IFAT eingeladen. Zunächst wurden die im Projekt erarbeiteten Lösungen zur einrichtungsübergreifenden gemeinsamen telemedizinischen Versorgung von Patienten vorgestellt. Zugleich diskutierten die beteiligten Projektpartner der Ärzte aus der Region, der Mühlenkreiskliniken, des Klinikum Herford, der Fachhochschule Dortmund und der Unternehmen Healthcare IT Solutions und com2health über Chancen und Herausforderungen für die Telemedizin in der Region Ostwestfalen-Lippe. Dabei wurde deutlich, dass moderne technische Lösungen wie die elektronische Fallakte und ein elektronisch geführtes Versorgungsmanagement mit einfacher Bedienung sektorübergreifend eingesetzt werden können. Neuartige Sensorsysteme machen ein Patienten-Telemonitoring rund um die Uhr möglich.

Einigkeit bestand darüber, dass Telemedizin in der zukünftigen Gesundheitsversorgung eine immer größere Rolle einnehmen wird, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels und den damit verbundenen Effekten. Es wurde aber auch deutlich, dass zu Themen wie Datenschutz und Vergütung telemedizinischer Leistungen noch weiterer Diskussionsbedarf besteht. Auch die leitlinienkonforme Betreuung verschiedenster chronisch kranker Patienten, darunter Tumor-, Herzinsuffizienz- und Diabetespatienten, stellt die Hausärzte vor eine zunehmende zeitliche Herausforderung.

"In der Patientenumfrage des IFAT wurde deutlich, dass die Patienten sich mit einer telemedizinischen Betreuung im Alltag sicherer fühlen und auch kompetenter mit Ihrer Erkrankung umgehen", betont Dr. Martin Schultz. Alles spräche dafür, die Telemedizin als festen Bestandteil der regionalen Versorgungsqualität insbesondere für Patienten mit multiplen Erkrankungen in Zukunft noch nachhaltiger als bisher zu fördern.

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