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03.03.2016

Wegleitende Forschung in der Kinderherzdiagnostik

Forschende Kinderkardiologen ausgezeichnet: (v.l.) PD Dr. Kai Thorsten Laser, Jan-Pit Horst und Chefarzt Prof. Dr. Deniz Kececioglu (Foto Armin Kühn).

Wissenschaftspreise für Kinderkardiologen Jan-Pit Horst und PD Dr. Kai Thorsten Laser

Bundesweite Beachtung fanden die Forschungsergebnisse zweier Bad Oeynhausener Kinderkardiologen des Zentrums für angeborene Herzfehler am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie in Leipzig. Für ihre wegweisenden Resultate zur Herzdiagnostik mittels Ultraschall und Magnetresonanztomographie wurden Jan-Pit Horst und Privatdozent Dr. Kai Thorsten Laser ausgezeichnet.

Jan-Pit Horst erhielt den Wissenschaftspreis in Höhe von 1.000 Euro für die beste Posterpräsentation, die auf aktuelle Ergebnisse des kinderkardiologischen Forscherteams zurückgreift. Im Rahmen einer überregionalen Kooperation wurden 394 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren mit einem hochauflösenden 4D-Ultraschallsystem untersucht. Dieses echokardiographische Echtzeit-Verfahren ermöglicht eine exakte Beurteilung der Herzkammern und wird sowohl zur ersten Diagnostik von Herzfehlbildungen als auch zur Verlaufskontrolle z.B. nach einer Operation eingesetzt. Horst hat nun erstmals Normwerte für dieses Verfahren der Darstellung der rechten Herzkammer vorgestellt, deren Abbildung sich in der Vergangenheit aufgrund ihrer unkonventionellen Form, Lage und Größe als schwierig erwies. Seine Ergebnisse zu den Funktionsleistungen des rechten Herzens können zukünftig entscheidend für die Therapie und Prognose der Kinder sein, die mit einer angeborenen Herzfehlbildung geboren werden.

Als einer der drei besten Vorträge der Jahrestagung wurde die Vorstellung von Privatdozent Dr. Kai Thorsten Laser gewürdigt, der den Einfluss der Atmung auf die Herzfunktion von Kindern untersucht hat, die nur eine funktionsfähige Herzkammer besitzen. Laser nahm dazu in Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung des HDZ NRW Echtzeitflussmessungen bei 30 Patienten mittels Kernspintomographie vor und konnte dazu beachtliche Ergebnisse vorlegen: Modernste Geräte machen einen Aufnahmemodus im 2

Abstand von 25 Millisekunden möglich und erlauben damit höchst verlässliche Aussagen über das Pumpvolumen des Herzens. Die Studienergebnisse überzeugten die Gutachter so sehr, dass Laser diese nun auf Einladung der Spanischen Gesellschaft für Kinderkardiologie auch vor europäischem Fachpublikum im kommenden Mai in Valladolid, Spanien, vorstellen wird.

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