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21.03.2016

Neue Radiopharmazie im HDZ NRW

Im Hörsaal: Prof. Dr. med. Wolfgang Burchert (HDZ), Prof. Dr. med. Frank Bengel (Hannover), Prof. Dr. med. Michael Schäfers (Münster), Prof. Dr. med. Jörg Kotzerke (Dresden), Prof. Dr. rer. nat. Tobias Ludwig Ross (Hannover), Dr. Karin Overlack (HDZ), Prof. Dr. rer. nat. Geerd J. Meyer (Hannover) (Foto Armin Kühn).

Ein hochmodernes zweites Zyklotron und die weltweit schnellste Medikamentenabfüllanlage stellen die Radiopharmaka-Versorgung bis Norddeutschland sicher

Mit einem Symposium zur Zukunft der personalisierten Medizin hat das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, seinen neuen Bereich zur Herstellung von Radiopharmaka eröffnet. Die aufwendigen Baumaßnahmen im Untergeschoss des Klinikums nahmen mehrere Monate in Anspruch. Unter anderem wurden ein neues Zyklotron und eine hochmoderne Medikamentenabfüllanlage installiert. Zum Eröffnungstag lud die Universitätsklinik in Bereiche ein, die ansonsten nicht zugänglich sind. Institutsdirektor Prof. Dr. Wolfgang Burchert und seine Mitarbeiter stellten dabei die vorschriftsmäßigen Herstellungsschritte und die Produktionsorte der oft dringend benötigten radioaktiven Medikamente vor, darunter auch die sogenannten „heißen Zellen" in den Reinraumlaboren. Wartungszeiten reibungslos weiterlaufen kann. Dafür sorgt auch die weltweit schnellste Medikamentenabfüllanlage der Welt.

Radiopharmaka werden für Patienten zur Diagnostik von Herzerkrankungen, aber auch in der Tumordiagnostik und bei der Erkennung neurologischer Erkrankungen benötigt. Im HDZ NRW spielen die Erkennung der Herzmuskelvitalität, die Herzmuskeldurchblutung, der Nachweis und die Lokalisation von Entzündungen sowie die Ausbreitungsdiagnostik von Tumorerkrankungen (z.B. Lungentumoren) eine wesentliche Rolle. Bereits seit über 20 Jahren stellt das HDZ NRW Radiopharmaka selbst her – für das eigene Klinikum sowie für Krankenhäuser und Praxen in Ostwestfalen und darüber hinaus in Nordwestdeutschland. Die Medikamente haben eine Halbwertzeit von nur zwei Stunden, deshalb müssen sie besonders schnell im Zyklotron produziert, abgefüllt und zur Behandlung von vielen Patienten täglich gebracht werden. „Im Zyklotron beschleunigen wir Wasserstoff-Protonen", erläutert Professor Burchert. „Dabei entsteht unser Ausgangsstoff für das Diagnosemittel Fluor-18-FDG." Das neue zweite Gerät wird nun sicherstellen, dass der Betrieb auch bei

Vor dem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten, in die das HDZ NRW rund neun Millionen Euro investiert hat, informierten Wissenschaftler aus Hannover, Münster und Dresden über moderne Anwendungsmöglichkeiten der PET-Radiopharmaka und aktuelle Entwicklungen in der Nuklearmedizin.

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