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15.04.2016

Lehrvideos informieren über Ethikberatung

Filmproduktion in eigener Sache: Thomas Fehnker (r.), stellv. Geschäftsführer des HDZ NRW, gratuliert (v.l.) Dr. Arnd May, Gesine Prothmann, Angelika Niggemann, Astrid Heitling, Karin Wiedorn, Theo Knepper, Jörg Plassmeier, Antje Freitag und Annette Fihlon zum gelungenen Projekt (Foto Armin Kühn).

Als erste Spezialklinik in Deutschland hat das Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, bereits vor über fünf Jahren damit begonnen, sich mit schwierigen Fragestellungen zur Behandlung schwerstkranker Patienten innerhalb eines fest etablierten Ethikkomitees auseinanderzusetzen.

Als erste Spezialklinik in Deutschland hat das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, bereits vor über fünf Jahren damit begonnen, sich mit schwierigen Fragestellungen zur Behandlung schwerstkranker Patienten innerhalb eines fest etablierten Ethikkomitees auseinanderzusetzen. Das Interesse der Mitarbeiter an den Fallberatungen zu ethisch-moralischen und rechtlichen Aspekten der Patientenversorgung ist groß. Deshalb beschreitet das Klinikum jetzt auch bei seinen Schulungs- und Fachveranstaltungen neue Wege und stellte erstmals Lehrvideos vor, die über die Aufgaben und den Ablauf einer klinischen Ethikberatung umfassend und anschaulich informieren.

"Die Erfahrungen haben gezeigt, wie hilfreich es für die Beteiligten ist, sich gezielt und berufsübergreifend zur Erörterung von Einzelfällen zusammenzusetzen", erläutert Thomas Fehnker, stellvertretender Geschäftsführer des HDZ NRW, das Konzept des Klinischen Ethikkomitees. Denn nicht nur das medizinische Personal, auch Angehörige, Psychologen, Pflegekräfte, Therapeuten und Seelsorger finden sich oftmals in einer Konfliktsituation, wenn es darum gehe, nach dem maßgeblichen Willen des Patienten zu entscheiden. Der Ärztliche Direktor des HDZ NRW, Professor Dr. Jan Gummert, betont: "Unser erklärtes Ziel ist ein gemeinsam getragenes Einverständnis - sei es zum Fortlauf der Behandlung oder zum Abbruch einer Therapie."

Die Lehrvideos sind nach der Idee von Dr. Arnd May, Geschäftsführer des Zentrums für Angewandte Ethik, Recklinghausen, entstanden, der das Ethikkomitee am HDZ NRW von Beginn an beratend begleitet. Daraus entwickelten die Filmemacher der filmzeit medien aus Bielefeld ein überzeugendes Konzept für die filmische Umsetzung des schwierigen Themas "Ethikberatung".

Die sechs Filme stellen beispielhaft einen typischen Konflikt im Klinikalltag dar, erläutern den Stellenwert der Ethik-Beratung und zeigen den ungekürzten Ablauf einer solchen Konferenz. Auch die juristische Einordnung wurde nicht vergessen, zu der mit Professor Dr. Ruth Rissing-van Saan, ehem. Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof, eine versierte Expertin gewonnen werden konnte. Dr. Arnd May und Pfarrerin Antje Freitag, die Vorsitzende des klinischen Ethikkomitees am HDZ NRW, kommentieren die jeweiligen Szenen und erläutern die darin getroffenen Entscheidungen.

"Ohne die großartige Unterstützung der Mitglieder des Ethikkomitees hätte das neue Lehrmaterial nicht entstehen können", waren sich alle Verantwortlichen einig, die die Filme in einer Hörsaalveranstaltung vorstellten, zu der auch Fachvertreter anderer Krankenhäuser eingeladen waren. Die Darsteller stellten typische Szenarien auf der Pflegestation und spezielle Beratungssituationen nach und schlüpften dabei zum Teil auch in fremde Rollen.

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