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26.02.2019

Das strahlungsärmste Herzkatheterlabor schont Patient und Team

Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie, an seinem neuen Arbeitsplatz im Herzkatheterlabor (HKL) Nummer Sechs (Foto Armin Kühn).

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW investiert 1 Mio. Euro in die neue Technik

Der neue Arbeitsplatz von Professor Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist in nur dreiwöchiger Umbauzeit entstanden und hat einiges zu bieten. Das Herzkatheterlabor Nummer Sechs beherbergt nämlich eine der modernsten EPU-Katheteranlagen, die weltweit in Betrieb sind. Die Kombination der Anlage „ARTIS zee floor“ (Hersteller Siemens) mit einer integrierten Navigationseinheit (MediGuide, Abbott) ermöglicht eine besonders schonende und strahlungsarme Kathetertherapie von Patienten mit verschiedenen Herzrhythmusstörungen.

„Davon profitiert natürlich auch das gesamte Team, das während eines solchen Eingriffs im Herzkatheterlabor arbeitet“, erläutert Sommer, der als ausgewiesener Spezialist Erfahrung aus mehr als 1.500 erfolgreich durchgeführten Herzkatheterinterventionen mit dieser Technologie an die Klinik für Elektrophysiologie mitbrachte, die er seit November letzten Jahres leitet. Die neue Anlage arbeitet aufgrund einer speziellen Katheterdarstellung mit über 90 Prozent geringerer Strahlung als vergleichbare Systeme. „Die Durchleuchtungszeit bei einem üblichen Verfahren zur Behandlung des Vorhofflimmerns, einer sog. Pulmonalvenenisolation, beträgt weit jetzt weniger als eine Minute. Andere Katheteranlagen benötigen dafür 15 bis 20 Minuten.“

Bei einer Pulmonalvenenisolation wird ein Katheter über die Leiste bis zum linken Vorhof geführt. Von dort ortet ein Messkatheter die Position der vier Lungenvenen. Dies wird über eine dreidimensionale Rekonstruktion, das sogenannte Map, auf einem großen Bildschirm im Labor dargestellt. Um die bei Vorhofflimmern auftretenden zusätzlichen elektrischen Impulse auf den Vorhof zu verhindern, verödet Sommer die Muskulatur um die Mündung der Lungenvenen anschließend mittels präzise eingesetztem Hochfrequenzstrom. Eine solche Ablation dauert etwa zwei Stunden. Rund 1.000 Prozeduren dieser Art werden am Herz- und Diabeteszentrum NRW jährlich durchgeführt.

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