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14.01.2022

Erste Absolventin des europäischen Weiterbildungsprogramms am HDZ NRW

Herz-, Thorax- und Gefäßanästhesiologie nach international anerkannten Qualitätsstandards: Institutsdirektorin Prof. Dr. Vera von Dossow (r.) gratuliert ihrer Oberärztin Dr. Ioana Belciu zum erfolgreich absolvierten Weiterbildungprogramm in der Herz-, Thorax- und Gefäßanästhesiologie (Foto: Marcel Mompour).

Kardioanästhesistin Dr. Ioana Belciu schließt das 24-monatige Curriculum erfolgreich ab

Hochkomplexe Herzoperationen am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, erfordern besonders qualifizierte Ärztinnen und Ärzte. Für dieses Spezialgebiet der Kardioanästhesie bieten die Vorgaben für Fort- und Weiterbildung der europäischen Fachgesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßanästhesiologie (European Association of Cardiothoracic Anaesthesiology, kurz EACTA) einen international anerkannten Qualitätsstandard. Deshalb hat sich das HDZ NRW unter der Federführung von Prof. Dr. Vera von Dossow, Direktorin des Instituts für Anästhesiologie und Schmerztherapie, und Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, vor drei Jahren erstmals für das EACTA Programm akkreditiert – und durfte jetzt seiner ersten erfolgreichen Absolventin gratulieren.

Die gebürtige Rumänin Dr. Ioana Belciu arbeitet seit 2015 als Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin am HDZ NRW, seit Juni 2020 ist sie Oberärztin. „Ich habe mich für das EACTA Fellowship Programm beworben, weil ich meine Kenntnisse in der Kardioanästhesie vertiefen wollte“, sagt sie. „Dabei wollte ich vor allem die Besonderheiten der Versorgung von schwerkranken Herzpatienten intensiver kennenlernen und meine Erfahrungen zur Perfusionstechnik oder beim Einsatz der Herz-Lungen-Maschine weiter ausbauen.“
„Laut Curriculum vermitteln wir in der 12-monatigen Basis-Fortbildung zunächst Grundkenntnisse und vertiefen das Ausbildungsspektrum dann in der Kardiovaskular- und Thoraxchirurgie,“ erläutert Prof. Dr. Vera von Dossow das Programm. Unter der Anleitung der Institutsdirektorin hat Ioana Belciu daher ab 2019 zunächst an Standardeingriffen wie Klappenoperationen und interventionellen Prozeduren teilgenommen, bevor die angehende Oberärztin auch komplexere Eingriffe in der Aorten- und Thoraxchirurgie begleiten durfte. „Das hat Frau Dr. Belciu so hervorragend gemacht, dass die nächste Ausbildungsstufe gleich daran anschließen konnte.“

Kardioanästhesie für Fortgeschrittene
In zwölf weiteren Ausbildungsmonaten, dem sogenannten „Advanced Fellowship“, lag der Schwerpunkt auf einem der Spezialgebiete des HDZ NRW, der Versorgung von Patienten mit hochgradig eingeschränkter Herzfunktion. Dazu gehörte auch die Einarbeitung in das Kunstherz- und Transplantationsprogramm.

Neben den praktischen Einsätzen im Herzinsuffizienzzentrum lernte Dr. Belciu auch akut lebensbedrohliche Situationen im Klinikum kennen, wenn es darum ging, kritische Notfallpatienten oder Patienten mit einem akuten Herzinfarkt zu betreuen. „Zugleich gab es aber auch in der Theorie ein umfangreiches Lernprogramm. Zu den Themen zählten unter anderem anästhesiologische Aspekte der Überwachung und der mechanischen Kreislaufunterstützung, das pharmakologische Management oder auch die Versorgung mit Blutprodukten bei komplexen Eingriffen.“ Nicht zu vergessen das EACTAIC Examen zur Theorie und Praxis der Schluckechokardiographie (TEE) und ein abschließendes Interview, welches Dr. Ioana Belciu mit den verantwortlichen EACTA Ausbildern in Deutschland, England und der Schweiz aufgrund der Pandemie online führen musste und mit dem sie das komplette Ausbildungsprogramm als erste Absolventin des HDZ NRW erfolgreich abschloss.

Wie geht es nun weiter? Iona Belciu liebäugelt bereits mit einer weiteren Herausforderung, der sie sich im Rahmen der EACTA Fortbildungen vielleicht schon in Kürze stellen könnte: „Ich möchte meine Erfahrung in der Kinderherzanästhesie vervollständigen.“ Gemeinsam mit anderen europäischen Zentren erarbeite das HDZ NRW derzeit ein entsprechendes Ausbildungskonzept für die Fachgesellschaft. „Ich wäre sehr gern dabei, sobald unser Institut für Anästhesiologie und Schmerztherapie die Akkreditierung erhalten hat.“

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