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01.12.2023

„Entscheidungen werden gemeinsam getroffen“

Erfahrene Doppelspitze in der kommissarischen klinischen Leitung am Diabeteszentrum: Dr. Young Hee Lee-Barkey und Dr. Michael Hauber (Foto: Sönke Stute-Schlamme).

Doppelspitze mit großer Erfahrung: Bis ein Nachfolger für den ehemaligen Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe berufen wird, übernehmen Dr. Young Hee Lee-Barkey und Dr. Michael Hauber die kommissarische klinische Leitung der Diabetologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Als langjährige Oberärzte sind beide bestens mit den speziellen Fragestellungen und Versorgungsschwerpunkten der Klinik vertraut: Am Diabeteszentrum des HDZ NRW werden jährlich rund 2.000 Menschen mit allen Typen des Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen behandelt. Im Gespräch stellen sie sich vor.

Frau Dr. Lee-Barkey, Herr Dr. Hauber: Was sind die Vorteile einer Leitung im Doppelpack? Warum gibt es diese Lösung?

Antwort:
Wir kennen die besonderen Strukturen der Klinik sehr gut. Diabetologie, Endokrinologie und Gastroenterologie zählen zum Portfolio des Diabeteszentrums. Jede einzelne dieser Fachdisziplinen ist schon für sich allein betrachtet ein Schwerpunkt der Inneren Medizin. Wir behandeln eine Vielfalt von Krankheitsbildern einschließlich damit verbundener Komplikationen. Angesichts oft sehr komplexer Fragestellungen hat die derzeitige Doppelspitze mit Aufteilung der klinischen Verantwortung auf zwei Oberärzte den Vorteil, dass jeder in seinem primären Zuständigkeitsbereich den Überblick behält und alle Entscheidungen, die das Diabeteszentrum in der Summe betreffen, gemeinsam getroffen werden. Wichtig ist uns, bei strategischen Entscheidungen für das Diabeteszentrum die oberärztlichen Kolleginnen und Kollegen miteinzubeziehen.

Welche Aufgaben sind mit der kommissarischen Leitung verbunden? Und was ist Ihnen in dieser Funktion besonders wichtig?

Dr. Young Hee Lee-Barkey:
Vorrangiger Auftrag unserer Klinik ist es, die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau sicherzustellen. Neben einer bestmöglichen Behandlung wollen wir unsere Patientinnen und Patienten zudem mit dem entsprechenden Rüstzeug ausstatten, um Komplikationen zu vermeiden. Sowohl klinikintern, als auch fachübergreifend im HDZ sowie nach außen erfordert eine chronische Erkrankung wie der Diabetes mellitus eine sehr enge kollegiale Zusammenarbeit, damit alle an der Behandlung beteiligten Experten ihr Wissen und Können optimal in die Therapie einbringen können. Mir persönlich ist auch wichtig, diesen Zusammenhalt durch strukturierte Prozesse und professionelle Anleitung weiter zu stärken und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Weiterbildung zu fördern.

Dr. Michael Hauber:
Ich kann Dr. Lee-Barkey in all dem Gesagten nur zustimmen. Diese Punkte und eine stabile Personalsituation - wir sind ja beide auch in leitender Personalverantwortung – werden entscheidend sein, um die Patientenversorgung in bewährter Weise sicherzustellen und sämtliche Funktionalitäten im Diabeteszentrum zu erhalten.
Mein persönlicher Wunsch ist noch, dass der Bereich Gastroenterologie möglichst störungsfrei läuft. Als verantwortlicher Oberarzt dieser Abteilung muss ich gewährleisten können, dass ein Notfall-Team in 24-Stunden-Bereitschaft an sieben Tagen in der Woche schnell einsatzbereit ist.

Die Klinik zählt bundesweit zu den ersten Adressen in der Diabetesversorgung. Warum und mit welchen Problemen kommen die Patientinnen und Patienten nach Bad Oeynhausen?

Antwort:
Im Bereich der Diabetologie behandeln wir alle Krankheitstypen: von Typ-1- und Typ-2-Diabetes über Schwangerschaftsdiabetes, auch den sogenannten pankreopriven Diabetes, der durch Funktionsausfall der Bauchspeicheldrüse entsteht, bis hin zu seltenen genetischen Diabetesformen.
In der Endokrinologie sehen wir Probleme wie Hypo- und Hyperthyreose oder Morbus Basedow, auch Osteoporose oder nachlassende Hormonproduktion. Nichtalkoholische Fettleber, Motilitätsstörungen in Magen und Darm oder chronische Pankreatitis gehören zum Spektrum der Gastroenterologie.
Die Betroffenen kommen vor allem, weil wir hoch spezialisiert sind und uns dabei um individuelle Fragestellungen kümmern können, auch dank der interdisziplinären Zusammenarbeit im HDZ-Klinikverbund, vor allem zum Themengebiet Herz und Diabetes. Meist sind es auch Patientinnen und Patienten mit instabiler Stoffwechsellage und weiteren Komplikationen: Zum Beispiel, wenn Wunden an Füßen oder Beinen nicht abheilen, eine Gefäßerkrankung oder Pumpschwäche des Herzens vorliegt oder Augen, Nieren, Nerven schon geschädigt sind. Zusammengefasst ist unser Zentrum Ansprechpartner für all jene Probleme, die ambulant nicht oder nicht mehr behandelt werden können.
Zur Fortsetzung der Aktivitäten in Wissenschaft und Lehre an der Ruhr-Universität Bochum und Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld freuen wir uns auf den Abschluss des universitären Berufungsverfahrens zur künftigen Lehrstuhlbesetzung im kommenden Jahr. Bis zur Nachfolge in der Klinikdirektion werden wir als Diabetesteam alles geben, um mehr Lebensqualität für unsere Patientinnen und Patienten zu erreichen.

Vielen Dank für das Gespräch!



Weitere Informationen:
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